Lea Lautenschläger

Name: Lea LautenschlägerWohnort: Kandel 
Adresse der Praxis: Bahnhofstraße 6, Kandel; (Ergotherapie-kandel.de) 
Hobbys: Töpfern, Sport, mit Freunden treffen 
Abitur an der IGS Kandel: 2010 

 

Lea Lautenschläger begann nach ihrem Abitur an der IGS Kandel in Leipzig Journalismus und Afrikanistik zu studieren, entschied sich jedoch, diesen Studiengang ebenso abzubrechen wie später ihr Lehramtsstudium für Germanistik und Kunst in Nürnberg. Ihre wahre Berufung fand sie schließlich in Karlsruhe, wo sie eine Ausbildung zur Ergotherapeutin abschloss. Ihre berufliche Reise führte sie zunächst nach Berlin, bevor sie sich entschloss, mit ihrer Familie nach Kandel zurückzukehren und eine eigene Ergotherapie-Praxis zu eröffnen.  

Leas Praxis ist einzigartig in Deutschland: Sie bietet spezielle Angebote nach der Pikler- und Hengstenberg Pädagogik an. Seit ihrer Rückkehr bereichert sie nicht nur unsere Heimatgemeinde mit diesem außergewöhnlichen Angebot, sondern engagierte sich auch stark als Vereinsgründerin des Naturkindergartens und der Naturschule Bienwald Kandel. 

 

Lena & Johanna:

Welchen Schulabschluss hast du und welchen benötigt man für den Beruf Ergotherapeutin?

Lea:  

2010 habe ich mein Abitur an der IGS Kandel abgeschlossen. Für den Beruf Ergotherapeutin benötigt man allerdings nur einen Realschulabschluss. Die dreijährige Ausbildung zur staatlich anerkannten Ergotherapeutin kann man in Karlsruhe an der SRH Fachschule der Ergotherapie oder auch in Speyer absolvieren. 

Lena & Johanna: Kann man Ergotherapie studieren?
Lea:

Ja, mit Abitur kann man auch studieren. Die Dauer für das Studium beträgt ca. 3-4 Jahre.

Lena & Johanna: Was hast du nach deinem Abschluss gemacht?
Lea:

Zuerst habe ich zwei Studiengänge begonnen und diese zügig wieder abgebrochen, schließlich bin ich zurück in den Süden und habe in Karlsruhe meine Ausbildung zur Ergotherapeutin absolviert. Während der Ausbildung war ich für ein Praktikum im Bereich Psychiatrie in Berlin und bin direkt nach meinem Abschluss in die Hauptstadt gezogen. Dort bin ich dann erst mal für mehrere Jahre geblieben und konnte in den verschiedenen Bereichen der Ergotherapie, Psychiatrie, Neurologie, Gerontologie und Pädiatrie Erfahrungen im Berufsleben in Kliniken sowie Praxen sammeln. Durch meine zusätzliche Ausbildung zur Pikler Pädagogin spezialisierte ich mich in meiner Zeit in Berlin im Bereich der Pädiatrie. Die Pädagogik nach der Kinderärztin Emmi Pikler befasst sich vor allem mit Kleinkindern, jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungs- und Lerntempo, welches sehr unterschiedlich sein kann. Alle motorischen Fähigkeiten und auch das Selbstbewusstsein entwickelt das Kind selbst, wenn es ein entsprechend wertschätzendes und liebevolles Umfeld dafür hat. Diese Erkenntnisse der Pädagogik begeisterten mich so sehr, in Verbindung mit meiner Arbeit als Ergotherapeutin ist dies die Basis meines Praxiskonzeptes. Mein Wunsch nach Selbstständigkeit wurde immer größer und so kam der Umzug zurück in die Südpfalz. In Kandel angekommen gründete ich meine Praxis für Ergotherapie & Pikler Pädagogik. Motiviert durch mein eigenes Kind und der Suche nach einem neuen pädagogischen Betreuungskonzept in der Region, engagierte ich mich in Kandel und gründetet zusammen mit Anderen den Naturkindergarten Bienwald.

Lena & Johanna: Wie macht man sich selbstständig? 
Lea:

Es gibt verschiedene Wege ein Business zu starten. Bei mir war das ein Prozess, in den ich hineingewachsen bin. Motiviert durch meinen Wunsch nach genau dieser Art ergotherapeutisch zu arbeiten, beschäftigte ich mich in meiner Elternzeit mit der Praxisgründung und erstellte einen Businessplan, ging zur Bank, nahm einen Kredit auf, unterschrieb einen Mietvertrag und dann ging es los. Anfang 2019 gründete ich meine Praxis, mittlerweile bin ich fünf Jahre selbstständig.

Lena & Johanna: Welche Aufgaben hat man als Ergotherapeutin?
Lea:

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.

Lena & Johanna: Welche Eigenschaften sollte man haben? 
Lea:

Vorteilhaft wäre es aufgeschlossen, tolerant, reflektiert, motiviert und belastbar zu sein. Flexibilität, Ausdauer und Lernbereitschaft sind auch gute Voraussetzungen für diesen Beruf.   

Lena & Johanna: Mit wem arbeitet man zusammen?
Lea:

Wir behandeln Kinder und Erwachsene und unterstützen sie dabei, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag neu zu entfalten. Die Zusammenarbeit mit transdisziplinären Fachgruppen, ErzieherInnen, LehrerInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, ... stützt und bereichert unsere Arbeit. 

Lena & Johanna: Welche Schulfächer sind wichtig?
Lea:

Selbstständigkeit ist sehr wichtig für diesen Beruf, deshalb nutzt alle Gelegenheiten, die sich euch in eurer Schulzeit bieten und probiert euch aus. Es hat mir auf der IGS immer viel Freude bereitet mich bei den unterschiedlichen Veranstaltungen, wie z.B. bei Events, Kursfahrt, AbiBall, ... in den Bereichen Koordination, Planungen und Organisation zu engagieren und neues zu lernen.

Lena & Johanna: Hast du Tipps an die Schule oder an die LehrerInnen?
Lea:

LehrerInnen sollten den SchülerInnen Vertrauen in ihrer Eigenständigkeit geben und ihnen mehr Freiraum lassen. Es ist wichtig für die Selbstentwicklung verschiedene Erfahrungen machen zu dürfen, es ist auch ok, wenn mal etwas schief geht. Dadurch merkt man schneller, welche Themen einen interessieren oder eben nicht. Kann es eventuell leichter sein sich später nach dem Schulabschluss zu orientieren. Finde es aber auch ok, wenn man sich im Studium Zeit lässt und neue Dinge ausprobiert. Begeisterung zieht, macht das was euch interessiert, geht offen durch die Welt und hört nie auf Neues zu lernen. 

Lena & Johanna: Vielen Dank für das Interview.
Lea: Gerne
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   

 

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