Am 02.10.24 referierte Herr Zank von der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt zum Thema Judenverfolgung vor dem Sozialkunde- und Geschichte- Leistungskurs der Klassenstufe 13.
Herr Zank ist Nachfahre einer verfolgten jüdischen Familie, welche teilweise im Konzentrationslager umkam.
Ausgrenzung durch die Nürnberger Gesetze bis hin zur Verfolgung seiner Angehörigen: Die Diskriminierung stoppte nicht bei bösen Zurufen. Die Familie lebte in Rodalben als Teil einer kleinen jüdischen Gemeinde. Nach der Machtergreifung verloren sie ihr Grundstück, mussten mit vielen anderen eingepfercht in einem Judenhaus leben. In der Reichspogromnacht wurde die örtliche Synagoge nicht zerstört, da sie bereits seit 1937 als Versammlungsort der „Hitler – Jugend“ genutzt wurde. Die Familie litt sehr unter dem Antisemitismus: Der Großvater durchlief eine Schutzhaft im Konzentrationslager Dachau. Die Mutter floh zu Beginn des Jahres 1939 durch einen Kindertransport nach England. Dort begann sie eine Ausbildung zur Krankenschwester, von ihrer Familie hörte sie kaum etwas. 1942 erhielt sie die Nachricht: Sowohl die Eltern als auch ihr Zwillingsbruder starben im Konzentrationslager Maidanek. Nach Kriegsende kehrte sie nach Deutschland zurück, doch in ihrem Heimatort Rodalben wollte sie nicht bleiben, zu viel erinnerte sie an das tragische Schicksal ihrer Familie. Sie ließ sich anschließend in Bad Dürkheim nieder, wo sie auch den Vater von Herrn Zank kennenlernte. Für die Familie schien sich alles zum Guten zu wenden, die traumatischen Erfahrungen der Mutter überschatteten jedoch auch das Leben der jungen Familie. Beide Söhne wurden vor der Einschulung evangelisch getauft, aus Angst, man könnte sie in der Schule ausgrenzen oder benachteiligen. Heute steht Herr Zank offen zu seinem jüdischen Glauben: „Laut jüdischem Gesetz war ich immer Jude, da meine Mutter Jüdin war“. Den evangelischen Glauben legte er später offiziell ab.
Ihm war es besonders wichtig, uns eine Botschaft zu hinterlassen. Hass und Hetze sind keine Lösung, nur in einer toleranten Gesellschaft können wir gut zusammenleben. Er appellierte auch insofern an uns, dass wir die aktuelle Lage in der Politik nicht aus den Augen lassen und Taten hinterfragen sollten.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Herrn Zank für seine detailreiche und interessante Schilderung der Geschehnisse bedanken. Uns fiel es im Nachhinein wesentlich leichter das Leiden der Verfolgten zu verstehen und nachzuvollziehen. Wir würden uns freuen, wenn dies noch vielen anderen Schülerinnen und Schülern zu Teil würde.