Im September 2023 fand an unserer Schule die Fotoausstellung „Gegen das Vergessen“ von Luigi Toscano statt, die von zahlreichen Aktivitäten aus den Bereichen Theater, Musik und Führungen begleitet wurde (siehe auch hier). Stellvertretend für alle Beteiligten nahmen wir, vier Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12, am bundesweiten Schülerwettbewerb „Demokratisch Handeln“ teil. Dieser Wettbewerb wird seit 1989 ausgeschrieben, in diesem Jahr haben sich 15.303 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 420 Projekten beworben, so viele wie nie zuvor. Zu unserer großen Freude wurden wir als eines von 50 Gewinnerprojekten aus ganz Deutschland ausgewählt und durften im Juni 2024 für drei Tage nach Berlin fahren, um an Workshops und natürlich an der großen Preisverleihung teilzunehmen.
Am Mittwoch, den 12.06.24 machten wir uns zu dritt auf den Weg nach Berlin. Unsere Reise begann kurz vor 6.00 Uhr am Karlsruher Hauptbahnhof, von wo aus wir in ca. 6 Stunden in unsere Hauptstadt fuhren.
Den ersten Tag konnten wir nutzen, um uns mit anderen Preisträgern auszutauschen und weitere Ideen für zukünftige Projekte in Kandel für mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft zu sammeln. Den Abend ließen wir in großer Runde mit einer Stadtführung ausklingen. Hier hatten wir die Möglichkeit, uns die klassischen Wahrzeichen wie den Bundestag, den Potsdamer Platz und das Brandenburger Tor anzuschauen.
Der zweite Tag sollte ganz im Zeichen der vom Veranstalter organisierten Workshops stehen. Dazu wurden wir mit der jüdischen Geschichte des Bayerischen Viertels in Schöneberg vertraut gemacht. Außerdem besuchten wir das dazugehörige Denkmal, das sich mit den von der nationalsozialistischen Regierung erlassenen Gesetzen zur Ausgrenzung der Juden beschäftigt.
Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, das Rathaus Schöneberg zu besichtigen. Dort faszinierte uns vor allem die Dauerausstellung „Wir waren Nachbarn“, die sich mit den geflüchteten und ermordeten Juden aus diesem Bezirk beschäftigt. Aber auch die prämierten Projekte des Wettbewerbs waren im Sitzungssaal des Rathauses ausgestellt und für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Am Abend war es dann endlich soweit und das Herzstück der dreitägigen Veranstaltung, die Preisverleihung, stand an. Nach der Ehrung in Form von Urkunden und einer motivierenden Laudatio stand die Aftershowparty mit einem Konzert einer lokalen Band auf dem Programm. Hier konnten wir unseren Erfolg noch einmal richtig feiern und genießen.
Am Freitag, dem letzten der drei Tage, starteten wir mit einem Drum Circle, einem Trommelkreis, bei dem es kein Publikum gibt, sondern jeder aktiv mitspielt. Dazu wurden alle Teilnehmer mit Instrumenten aller Art ausgestattet und wir musizierten gemeinsam und trommelten als Gruppe die Prinzipien der Demokratie. Dabei war es wichtig, gemeinsam zu agieren, aufeinander einzugehen und auch leisen Instrumenten Gehör zu verschaffen.
Später stellten sich die Preisträger gegenseitig ihre Workshopergebnisse vor und zeigten, was sie am Vortag erarbeitet hatten, bevor das Festival in einem offiziellen Rahmen endete und wir uns auf den Weg zum Bahnhof Berlin-Spandau machten, um unsere Heimreise anzutreten.
Wir möchten uns noch einmal bei dem Team von „Demokratisch Handel“ für diese unschätzbare Möglichkeit bedanken. Es waren drei sehr spannende und schöne Tage, die uns für weitere Projekte im Sinne der Demokratie motiviert haben.
Lotta Schwarz, MSS 12