Marc Apfel

Interviewpartner: Marc Apfel
Interviewer:
Lilly Schäfer
Datum: 25.03.2023 
Ort: Karlsruhe

Marc Apfel ist Gründer und Inhaber der Unternehmen Fußball Agentur Deutschland GmbH und der Wunderkind Ventures. Marc wurde 1988 in Kandel geboren und besuchte ab der fünften Klasse bis zum Abitur 2006 die IGS in Kandel. Er spielte in seiner Jugend Fußball beim Karlsruher SC und musste leider nach einer Verletzung seine Fußballkarriere beenden. Jedoch begann er ab diesem Zeitpunkt junge Fußballspieler mit Leidenschaft zu trainieren und tat dies dann auch als professioneller Fußballtrainer beim Karlsruher SC. Nach seiner Zeit als Trainer agierte er in verschiedenen Management-Bereichen. Diese wurden ihm jedoch nach einer gewissen Zeit zu einseitig und so machte er sich auf die Suche nach etwas Neuem, das ihm mehr Abwechslung bieten sollte. Er gründete erfolgreich eine Agentur, die Online-Ausbildung für Fußballtrainer auf hohem Niveau anbietet.  Mittlerweile gründete Marc ein weiteres Unternehmen, mit dem er sich weiter verwirklichen konnte. Nun ist er auch Gründer, Inhaber & Geschäftsführer des Unternehmens Wunderkind Ventures.    

Lilly: Hallo Marc, vielen Dank für die Einladung. Gleich vorweg, die wichtigste Frage: Welche Fächer hattest du als Leistungskurse? 
Marc: Hallo Lilly, sehr gerne. Also meine Leistungskurse waren Deutsch, Geschichte und Mathematik. 

Lilly: Du hattest also kein Leistungskurs Sport, findest du trotzdem Sport sollte generell mehr an der Schule gefördert werden? 
Marc: Ich persönlich halte Sport nicht nur wegen der körperlichen Bewegung, sondern auch wegen der gesellschaftlichen Bedeutung für sehr wichtig. Daher begrüße ich eine Förderung des Sports und eine verstärkte Integration in den Schulalltag. 

Lilly: Ja, da hast du recht. Wo hat die Schule dir geholfen auf dem Weg zu dem, was du heute bist? 
Marc: Meiner Meinung nach ist die Schulzeit als Grundlage und Vorbereitung auf spätere Herausforderungen im (Geschäfts-)Leben zu sehen. Dies gilt nicht nur für die Wissensvermittlung, sondern für viele Aspekte, die mir später begegnet sind. Hier kann ich stellvertretend den Umgang mit persönlichen Stärken und Schwächen, Erfolgen und Misserfolgen oder die Akzeptanz von Selbst- und Fremdbestimmung nennen. 

Lilly: Was ist dir denn eigentlich aus deiner Schulzeit gut in Erinnerung geblieben? Und was weniger gut? 
Marc: Auf der positiven Seite sind mir vor allem menschliche Begegnungen und Erlebnisse in Erinnerung geblieben. Mitschüler*innen, die ich kennengelernt habe und zu denen ich heute noch Kontakt habe. Ausflüge und Klassenfahrten, an die ich mich heute noch gerne erinnere. Oder auch Lehrer*innen und Fächer, die mein Interesse für eine Sache geweckt haben. Nicht so positiv sind mir Hausaufgaben, unangekündigte Tests und Unterricht im Sommer bis zur 10. Schulstunde in Erinnerung geblieben. 

Lilly: Da gebe ich dir Recht, das ist nicht ganz so schön. Viele interessiert bestimmt auch, welchen Ausbildungsweg du nach dem Abitur gewählt hast? 
Marc: Ich habe sicherlich einen eher unüblichen Werdegang. Bereits mit 18 Jahren, also parallel zu meinem Abitur, habe ich mein erstes Unternehmen gegründet. Danach folgten verschiedene Führungspositionen in der Sport-, Medizin- und Agenturbranche, bevor ich 2016 erneut ein Startup gründete und seither als Unternehmer tätig bin. 

Lilly: Dein Berufsweg war mit viel Risiko verbunden, im Rückblick auf deinen Berufsweg, würdest du irgendetwas verändern wollen? 
Marc: Letztlich hätte ich mir den ein oder anderen Umweg sparen können. Aber insgesamt bin ich sehr dankbar für die Erfahrungen und glücklich mit meinem beruflichen Werdegang.

Lilly: Hattest du eine schwere Verletzung oder warum hast du deine Fußball Karriere beendet?  
Marc: Ich hatte eine Knieverletzung mit mehrmonatiger Pause. Danach habe ich gemerkt, dass ich meinen eigenen Erwartungen und Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde. Das hat dazu geführt, dass ich zunächst nicht mehr leistungs-, sondern nur noch hobbymäßig gespielt habe und später dann komplett aufgehört habe. 

Lilly: Das ist schade, bist du deshalb Fußballtrainer bei dem KSC geworden? 
Marc: Ja, durch die Beendigung meiner aktiven Fußballkarriere hat sich die Möglichkeit ergeben, erste Erfahrungen als Trainer zu sammeln. Das hat mir sehr viel Freude bereitet und nach den ersten sportlichen Erfolgen habe ich etliche Aus- und Weiterbildungen absolviert, bis ich letztlich insgesamt fünf Jahre beim Karlsruher SC als Fußballtrainer tätig war. 

Lilly: Trainierst du die Jungs des KSCs immer noch? 
Marc: Nein, heute nicht mehr. Rückblickend war es eine wunderschöne Zeit und Tätigkeit. Allerdings musste ich mich irgendwann entscheiden und habe den Weg des Unternehmers eingeschlagen. Heute spielen aber etliche Spieler als Fußballprofis in der Bundesliga, die ich damals trainiert habe; u.a. Sead Kolasinac, Kevin Akpoguma, Philipp Förster, Marvin und Marcel Mehlem oder Matthias Bader.

Lilly: Da hast Du ja sehr gute Arbeit als Trainer geleistet. Mittlerweile bist du Inhaber und Geschäftsführer einer Fußball-Agentur. Was macht eigentlich eine Fußball-Agentur? 
Marc: Mit der Fußball-Agentur habe ich mir einen Traum erfüllt und meine beiden Leidenschaften, Sport und Unternehmertum, miteinander kombiniert. Die Fußball Agentur bietet die weltweit erste und einzige staatlich geprüfte und anerkannte Online-Ausbildung für Fußballtrainer an. Als ich damals meine Weiterbildungen als Trainer absolvierte, musste ich diese alle noch im Präsenzunterricht in einer Sportschule absolvieren. Mit der Fußball-Agentur haben wir die Trainerausbildung auf ein neues Level gehoben und sie komplett modernisiert und digitalisiert. 

Lilly: Okay, das ist interessant. Wie bist du auf Wunderkind gekommen und was macht dieses Unternehmen? 
Marc: Wunderkind Ventures ist meine Holding, mit der ich selbst Unternehmen gründe, mich an anderen Unternehmen beteilige oder Anteile veräußere. Wir unterstützen also Gründer und Startups beim Geschäftsaufbau. Die Idee dazu ist aus einem eigenen Bedarf heraus entstanden, denn als Seriengründer verwirkliche ich circa alle zwei Jahre selbst eine meiner Geschäftsideen. Dann lag es nahe, dieses Know-how auch anderen Gründern zur Verfügung zu stellen. 
 
Lilly: Hast du auch noch weitere Ziele für die Zukunft? 
Marc: Aber natürlich habe ich persönliche und berufliche Ziele. Als Unternehmer strebe ich an, dass sich meine Firmen und Beteiligungen weiterhin positiv entwickeln und weiterwachsen. Zudem möchte ich auch meine Kreativität in Bezug auf Geschäftsideen nutzen, um zukünftig weitere Unternehmen zu gründen. 

Lilly: Und nun zu meiner letzten Frage. Gibt es etwas, das du uns als Schüler*innen der IGS Kandel für die Zukunft raten würdest? 
Marc: Für mich und meinen Werdegang war es wichtig, meine eigenen Stärken und Interessen kennenzulernen. Als mir dies gelungen ist, fiel es mir sehr einfach, mich mit genau diesen Dingen zu beschäftigen und daraus meine berufliche Tätigkeit abzuleiten. Ich würde die Schulzeit demnach auch als Vorbereitungs- und Orientierungsphase nutzen, um möglichst viel über mich herauszufinden und dann eine berufliche Zukunft in diesen Interessensfeldern anstreben.  

Lilly: Ich wünsche dir für die Zukunft noch viel Erfolg, beruflich wie auch privat und bedanke mich für das Interview. 
Marc: Sehr gerne und vielen Dank. Auch ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Abitur und für den Einstieg ins Berufsleben.  

Marc Apfel, Dietmar Hopp, Fritz Keller

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