Deutschkurs E2 10 besucht das Badische Staatstheater
Am 18. 05 besuchte der Deutschkurs E2 10 mit Frau Melk im Badischen Staatstheater in Karlsruhe das Theaterstück „Running“.
Uns überraschte zu Beginn eine Trigger-Warnung: Das Publikum hätte jederzeit die Möglichkeit, den Saal zu verlassen, falls man sich unwohl fühlen sollte. Somit war schnell klar, dass ein ernstes Thema Inhalt des Stückes sein würde: Es ging um die mentale Gesundheit von Jugendlichen. Themen wie Depressionen, Essstörungen, Selbstverletztung wurden angesprochen. Die Last der Depressionen wurde durch Gymnastikbälle dargestellt, Emotionen wurden durch Tänze und Bewegungen ausgedrückt. Interessanterweise war das Theaterstück so aufgebaut, dass jeder individuell verschieden die offenen Handlungen und Aussagen interpretieren konnte.
Die Bühne war farblos, und hatte LEDs im Hintergrund, wovon eines drei Pfeile darstellte, die „das Rennen“ signalisieren sollte. Auf der Bühne hingen farblose Gymnastikbälle an der Decke, die über dem Boden schwebten. Im Gegensatz dazu trugen die vier Schauspieler alle farbige Kleidung: grüne bis blaue Jogginghosen und Pullover. Es wurde getanzt, geschrien und geredet. Zwischen den verschiedenen Spielszenen wurden immer wieder Fitnessübungen ausgeführt.
Das Hauptthema der Aufführung war „Stress“, insbesondere der Stress in der Schule, der in verschiedensten Formen dargestellt wurde. Einmal war es der persönliche Druck, gute Noten zu schreiben zu wollen oder der von der Schule oder den Eltern, die gute Leistungen erwarten. Eine der Figuren hatte sie sich infolgedessen jegliche Freizeitaktivitäten verboten, um sich nur auf das Lernen konzentrieren zu können. Das sind Gedanken und Situationen, die vielen von uns nicht fremd sind. Andere Aspekte wurden bewusst „offengelassen“, sodass der Zuschauer, die Situation auf sich projizieren konnte, so wie sie auf ihn selbst zutreffen würde. So erreichten die Spielszenen in „Running“ ein hohes Maß an Empathie.
In der sich an die Aufführung anschließenden Nachbesprechung gab es zunächst eine anonyme Online-Umfrage und anschließend wurden offen Fragen mit dem Publikum diskutiert. Hierbei ging es vor allem um die Rolle von social Media in unserem Leben im Zusammenhang mit Stress, Druck, mentaler Gesundheit.
Ich möchte dieses Theaterstück weiterempfehlen. Es wurden Inhalte thematisert, über die man selten offen spricht und unter denen viele Jugendlichen leiden. In dem Theaterstück „Running“ wird deutlich, dass viele Alltagssituationen, die auf den ersten Blick nicht gravierend erscheinen, Druck erzeugen oder gar verletzen können. „Running“ macht klar, dass wir als Gesellschaft mehr sensibilisiert werden müssen, wenn es ums Thema psychische Gesundheit geht.
Duygu K. (10c)