
Vom Lotuseffekt an heimischen Pflanzen, Energy-Shots, dem Ukrainekonflikt und Plastikflaschenbooten
Auch 2016 war die IGS Kandel am Wettbewerb Schüler experimentieren – Jugend forscht mit vier eingereichten Arbeiten sehr erfolgreich am Start.
Die erst 15-jährige Schülerin der 10a Corinna Roy startete im Bereich Jugend forscht Biologie in Landau. Sie untersuchte den Lotuseffekt an Pflanzen im heimischen Garten. Sie entwickelte hierzu ein Messverfahren, um den Abperleffekt von Wassertropfen an verschiedenen Pflanzenblättern vergleichen zu können. Sie pflegte und untersuchte zudem einen indischen Lotus und erkannte, dass die Blätter der heimischen Königskerze, der Harlekinweide und des Salbeis ebenfalls superhydrophob sind und die Wirkung des Lotus nur knapp unterschreiten. Das “i-Tüpfelchen“ ihrer Arbeit war jedoch, dass sie in den Sommerferien die Pflanzen am Institut für Mikrostrukturtechnik beim KIT Karlsruhe mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops aufnahm und Rückschlüsse auf die Ursachen des Lotuseffektes ziehen konnte.
Vollkommen zurecht erhielt sie als jüngste Teilnehmerin in Ihrer Konkurrenz den zweiten Platz und konnte hierbei etliche frisch gebackene Abiturientinnen umliegender Gymnasien hinter sich lassen. Herzlichen Glückwunsch für diesen tollen Erfolg.
Auch zwei Abiturienten unserer Schule stellten sich mit in der Oberstufe angefertigten Facharbeiten der Jugend forscht-Konkurrenz: Kathrin Pfirrmann hatte den Koffeingehalt von verschiedenen Tees, Energy-Drinks und Energy-Shots untersucht und reichte Ihre Arbeit in der Kategorie Jugend forscht Chemie in Landau ein. Sie setzte für Ihre Untersuchungen das moderne Analyseverfahren der High-Pressure-Liquid-Chromatographie (HPLC) ein. Dankenswerterweise durfte sie diese Untersuchungen am Naturwissenschaftlichen Technikum Dr. Künkele in Landau (NTK) durchführen. Das Besondere an Kathrins Arbeit war, dass sie die Wirkung von verschiedenen koffeinhaltigen Getränken auch an Testpersonen mit Hilfe von Blutdruckmessungen und Fragebögen zum persönlichen Befinden untersuchte. Hierbei stellte sie einen Gewöhnungseffekt fest, der auch biochemisch zu begründen ist. Kathrin erhielt den Sonderpreis „Gesundheit“, gestiftet von der AOK.
Oliver Jauernig startete mit der Arbeit „Die Ukraine: Geopolitische Aspekte im Spannungsfeld zwischen Russland und der EU“ im Fachgebiet Jugend forscht Geo- und Raumwissenschaften. Er musste dazu zum Wettbewerb nach Mainz anreisen. Oliver erhielt für seine umfangreichen Recherchen und Bewertungen den „Sonderpreis für die beste schöpferische Arbeit des Wettbewerbs“.
Im Fachgebiet Schüler experimentieren Technik nahmen Paul Keppel und Felix Schmitt (7c) mit dem Bau eines Plastikflaschenkatamarans am Wettbewerb in Kaiserslautern teil. Sie hatten das Ziel, einen schwimmfähigen Katamaran zu entwickeln, der ausschließlich aus Müll gebaut wurde. Auf die Idee kam Felix – in Neuburg an der Grenze zu Frankreich wohnend -, da sehr viele Deutsche in Frankreichs Supermärkten Wasser einkaufen. Zu den dort verwendeten Flaschen gibt es kein Pfandsystem und sie landen alle im Hausmüll. Paul und Felix konnten mit dem Bau des Bootes, das nach Ihren Berechnungen knapp 100 kg Last tragen kann, einen Beitrag zum „Upcycling von Müll leisten“.
Wir danken allen Vertretern unserer Schule für ihren Einsatz und sind gespannt auf die Ideen und Forschungsvorhaben im nächsten Jahr.
Helmuth Biernoth