Wenn man ein Museum beschreiben möchte, in dem das ausgestellt ist, woran die meisten von uns sich wohl kaum erinnern werden, dann ist der Begriff „Haus der Geschichte“ wohl ganz gut getroffen. In einem dieser Häuser waren wir in der 13. Klasse am ersten September in Bonn, der ehemaligen Hauptstadt Deutschlands.
Wir wussten, dass es sich um Deutschland nach 45 in den folgenden Stunden drehen würde. Genauso dachten wir zu wissen –nachdem wir mit Audioguides ausgestattet waren- dass uns eine relativ unspektakuläre Museumstour mit anschließender Gruppenarbeit erwartete. Das mit der Gruppenarbeit stimmte auch, nur die Ausstellung war anders, als wir sie uns vorgestellt hatten. Die Museumsführerin ging mit uns aus der Halle heraus in Richtung Ausstellung und was wir sahen, machte es uns nicht allzu schwer uns in die Zeit hineinzuversetzen und über damaliges Recycling zu staunen, wie zum Beispiel der Eierbecher aus Handgranaten oder das Nudelsieb aus einem Stahlhelm. In der Nachkriegszeit war das normal. Gang und Gäbe war es später auch in der Freizeit zu der Musik von Elvis Presley zu tanzen- wie es uns eine andere Gruppe von älteren Damen auch gleich zeigte. „ Das ist so, wie wenn in ein paar Jahrzehnten mal die Musik von heute hier läuft“ erzählte uns die Museumsführerin. Nur genau genommen war ein Stück Gegenwart sogar schon jetzt ausgestellt: Im letzten Teil der Führung. Wahlplakate aus den letzten Jahren, Artikel über Auslandseinsätze der Bundeswehr und aktuelle Infos wurden uns zuletzt präsentiert. Innerhalb von neunzig Minuten durch mehr als 70 Jahre zu gehen, grenzt fast an Zeitreise und dann noch so viel mitzunehmen ist sogar fast noch besser.
Céline Borchers, 13c