
Studentenbühne der Universität Landau zu Gast an der IGS Kandel
Die Studentenbühne der Universität Landau unter der Leitung von Ela Sommer, eingeladen von der Deutschlehrerin Swantje Stein, zeigte den OberstufenschülerInnen der IGS Kandel ihre aktuelle Produktion in der Bienwaldhalle Kandel. Unter dem Motto „Was wir lesen mussten“ hatten die StudentInnen aus ihren vergangenen Schullektüren dramatische Szenen ausgewählt und spielten diese mit großem Engagement.
Die ZuschauerInnen sahen unter anderem Shakespeares Julia, die in sehnsüchtiger Erwartung der Nachrichten von ihrem Romeo über die Langsamkeit ihrer Amme in ungeduldige Wutausbrüche verfiel.
Auch aus Arthur Millers „Hexenjagd“(1953), Büchners „Leonce und Lena“ (1836), Thornton Wilders „Unsere kleine Stadt“ (1938) und dem berühmten Aufklärungsstück „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind (1891) wurden Szenen dargeboten, die mutig und ausdrucksstark gestaltet waren. So entwickelte sich in der Szene aus “Frühlings Erwachen“ das zufällige Treffen des vierzehnjährigen Melchiors mit der gleichaltrigen Wendla im Wald dynamisch von verklemmter Schüchternheit und erwachendem sexuellen Begehren zu hilfloser Brutalität seitens Melchiors, der Wendlas Wunsch, einmal mit einem Stock geschlagen zu werden, zunächst nur zögernd nachkommt, sich dann aber in die Züchtigung hineinsteigert.
Spätestens hier wurde deutlich, dass die Kürze der dargebotenen Ausschnitte wie Appetizer funktionieren sollte und hoffentlich bei den Zuschauern den Wunsch auslöste, das eine oder andere Stück ganz zu lesen oder im Theater anzuschauen.