Heute durften wir bei uns an der IGS zwei ganz besondere Gäste begrüßen: Mara Bossert und Florence Buluba, die beiden Vorsitzenden der Organisation Kwa Moyo – Hilfe mit Herz. Im Osten Ugandas bauen sie ein Bildungszentrum für bedürftige Kinder – unsere Partnerschule. Vor zwei Monaten wurde an der IGS ein Spendenlauf für Kwa Moyo veranstaltet, den die SV auf die Beine gestellt hatte. Nun wurde uns gezeigt, wie sehr sich das Schwitzen bei 30°C im Stadion doch gelohnt hat.
Zuerst einmal wurde die unglaubliche Summe bekannt gegeben, die bei dem Spendenlauf zusammen gekommen ist: 5000 Euro!!! Strahlend erklärt Frau Bossert, dass damit nun endlich unter anderem das Motorrad finanziert werden konnte, das so dringend benötigt wurde. Die Straßen in Bwikhasa Village, wo sich das „Kwa Moyo children`s village & Education Center“ befindet, sind nämlich mit dem Auto kaum befahrbar und die Kinder zum Arzt zu bringen ist somit sehr schwierig. Außerdem reichte das Geld noch für Tafeln und verschiedene Schulmaterialien.
„Education is the key to success“ (= Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg) – mit diesem Zitat von Nelson Mandela begann die Präsentation. Uganda ist eines der ärmsten Länder der Welt, mehr als ein Drittel der Einwohner lebt unter der Armutsgrenze, die meisten Familien haben mindestens 7 Kinder. Krankheiten wie AIDS können sich auf Grund der schlechten Hygieneverhältnisse leicht verbreiten. Dadurch sind viele Kinder Waisen oder Halbwaisen, ihre Eltern sterben früh. Ein weiteres Problem ist die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Mädchen sind stark benachteiligt, werden mehr als Besitz als als Menschen gesehen. Sie müssen daheim arbeiten, Vieh hüten und werden möglichst früh verheiratet.
Allgemein lässt sich sagen, dass die ersten Opfer der Armut immer die Kinder sind – sie haben keine Zukunftsaussichten. Uganda verfügt über den höchsten Anteil an Kindern und Jugendlichen weltweit. Kwa Moyo hat es bisher 31 Kindern ermöglicht, eine Schule zu besuchen. 21 davon sind Mädchen, 10 Jungen, fast alle sind Waisen. Gerade für die Mädchen ist es ewas ganz Besonderes, diese Chance zu erhalten und zu sehen, dass sie nicht weniger wert sind als die Jungen. Florence Buluba erzählt uns, dass die meisten der Kinder sehr klug seien und großes Potenzial in sich haben.
Die Kinder erhalten außerdem jeden Tag Frühstück und Mittagessen, Kwa Moyo legt wert auf eine ausgewogene Ernährung. „Schon nach acht Monaten sahen die Kinder deutlich gesünder aus!“, berichtet Mara Bossert. Auch ein Brunnen wurde gebohrt, denn zuvor mussten die Frauen weite Wege zurück legen, um die schweren Wasserkanister ins Dorf zu tragen.
Auf die Frage, ob es am Anfang nicht sehr schwer war, die Menschen in der 7000 Einwohner starken Gemeinde davon zu überzeugen, Mädchen in die Schule zu schicken, antwortet Frau Bossert lachend: „Wir Gründungsmitglieder sind alle Frauen, bei so viel geballter Frauenpower konnte der Bürgermeister Sam uns nur unterstützen – was er auch gerne tat. Ansonsten war natürlich einige Überzeugungsarbeit nötig.“
Florence Buluba, die übrigens zum ersten Mal in Deutschland ist, berichtet sehr bewegend: „Ein Kind schaut dich an und du siehst, es braucht Hilfe“, dann zeigt sie uns lächelnd ein Foto der Kinder unserer Partnerschule, die die Brillen tragen, die wir nach der Sonnenfinsternis nach Uganada geschickt hatten.
Kwa Moyo hat noch viel vor, aber auch schon viel erreicht. Ein großes Dankeschön geht an unsere SV, die es uns möglich gemacht hat, die beeindruckende Arbeit dieser Organisation zu unterstützen.
Auf der offiziellen Seite von Kwa Moyo findet ihr viele interessante Informationen rund um die Oragnisation und Uganda. Für alle, die sich gerne näher mit dem Projekt befassen möchten, bietet Frau Pfanger-Schäfer am Donnerstag in der Mittagspause ein Treffen an.