Exkursion - Reptilium Landau

Wir waren am Donnerstag den 5.3.2015 mit der Ökologiegruppe zur Nachtführung und Schlangenfütterung im Landauer Reptilium. Zuerst haben wir kurz die Baby-Station besucht und haben eine Baby-Schlange gesehen. Unserer Meinung nach war sie sehr süß.

Danach kamen wir in das Reptilienhaus und haben an einer Führung teilgenommen. Wir durften auch verschiedene Reptilien anfassen, aber wir mussten uns dann vorher die Hände desinfizieren. Wir haben Schildkröten, Schlangen, Vogelspinnen, Tausendfüßler, Echsen, Fische, Kröten und einen Skorpion gesehen.

Es waren einige sehr interessante Geschichten dabei, die uns die Pflegerin erzählt hat. So wurden uns gleich am Anfang Sternschildkröten vorgestellt, die am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt wurden. 400 (!!!) von diesen Schildröten waren paarweise mit Klebeband zusammen geklebt und in Koffern verpackt. Viele haben das natürlich nicht überlebt, die anderen kamen ins Landauer Reptilium, da geht es ihnen viel besser.

Vor den Vogelspinnen haben ja die meisten Menschen ziemlich Angst oder sie ekeln sich vor den Spinnen. Wirklich gefährlich ist aber ein Biss von einer Vogelspinne nicht, es sei denn man reagiert allergisch. Die Brennhaare der Vogelspinne verursachen allerdings Juckreiz, wenn sie auf die Haut kommen. Auch dagegen reagieren manche Leute allergisch und das ist dann ziemlich schmerzhaft.

Es gab auch einen Bindenwaran zu sehen, der mit dem bekannteren Komodowaran verwandt ist. Der Komodowaran ist gefährlich und aggressiv gegenüber Menschen. Wenn er zubeißt, kann es zu Blutvergiftungen kommen, weil in seinem Speichel Bakterien sind. Der Bindenwaran aus dem Reptilium wurde früher in einem viel zu kleinem Aquarium gehalten, in dass er gerade hinein passte, aber sein Schwanz war um ihn herum gekringelt und seine äußeren drei Krallen sind nach außen gebogen. Zum Glück ist der Bindenwaran beim Reptilium jetzt in guten Händen.

Am Ende der Führung zeigte uns die Pflegerin noch einen Tausendfüßler, die Blausäure in ihrem Urin haben. Als der Tausendfüßler der Pflegerin auf die Hand gepinkelt hat („Das muss so sein!“ hat sie gesagt.), wurde ihre Hand blau-violett an der Stelle. Aber das verschwindet bald wieder – zum Glück.

Als die Führung zu Ende war, ging es weiter zur Schlangenfütterung. Es wurden nur Würgeschlangen gefüttert, da es zu gefährlich wäre Giftschlangen vor den Besuchern zu füttern. Die Pflegerinnen und Pfleger haben es schon erlebt, dass sich Kinder ganz nach vorne gedrängelt und sogar teilweise in das Terrarium hineingestiegen sind. Man kann sich vorstellen, was da alles passieren könnte. Die Pfleger/innen brauchen höchste Konzentration, wenn sie die Giftschlangen füttern und das geht bei einer Führung nur schlecht. Es ist große Vorsicht nötig, weil es zu bösen Verletzungen führen kann, wenn man nicht aufmerksam ist. Die Nahrung der Würgeschlangen waren: Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen, die aber alle schon tot waren. Das Futter war in warmes Wasser eingelegt, da Schlangen nur warme Beute fressen. Schon gewusst? Wenn eine Schlange kein Hunger hat, bekommt sie für den nächsten Monat kein Futter!

Zuerst waren die Teppichpythons an der Reihe. Die wurden erst einmal mit einem Schlangenhaken voneinander getrennt, da sie sich sonst bei der Fütterung ineinander verbeißen. Das kommt trotzdem immer wieder vor und dann bekommen sie 70 prozentigen Alkohol ins Maul gesprüht. Die Schlangen beißen ihre Beute und winden sich dann um sie herum. Nach einiger Zeit fressen sie die Beute vom Kopf her. Dazu können sie ihren Kiefer sozusagen „ausklinken“, damit sie das Maul weit genug aufkriegen. Es sieht ein bisschen aus wie ein Staubsauger, der die Beute aufsaugt. Die Reste würgen sie wieder hoch und spucken sie aus.

Eine Pflegerin hat uns erzählt, dass sie einmal ihre 12 Boas einschläfern musste, weil eine Schlange AIDS hatte und die Gefahr zu groß war, dass jedes Tier AIDS bekommt. Außerdem berichtete sie uns von einem Züchter, der 400 Boas hatte, und alle Tiere einschläfern lassen musste. Normalerweise untersucht er jede Schlange nach Krankheiten, doch bei einer Schlange hatte er Pech: Die Schlange hatte AIDS! Als diese Schlange kurz darauf starb, ergab eine Untersuchung, dass sie AIDS hatte. Daraufhin musste er alle seine Boas einschläfern lassen. Man weiß nur sicher, ob eine Schlange AIDS hat, wenn man einen Querschnitt des Gehirns und der Organe hat.

Im Terrarium einer Taiwan Schönnatter lag eine Schlangenhaut, die durften wir dann mit nach Hause nehmen. Hier seht ihr ein Bild von dieser Schlangenhaut.

Auf dem Weg zurück nach Kandel saßen wir im Zug und haben alle gesagt, dass es ein schönes Erlebnis war.

Fotos: die Autoren

Autoren: Kevin, Simon, Tim, Justin, Dominik, Henrik, Max, Sandro, Jan und Jan, alle aus dem 7er-Jahrgang

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