
Montag: Ankunft
Nach einer ewig dauernden, neunstündigen Nachtfahrt kamen wir endlich an unserem Hotel in St. Johann in Südtirol (und nein, das liegt nicht in Österreich) an. Dort wurden wir freundlich empfangen und bekamen gleich unser erstes Frühstück. Danach ging es auf die Zimmer: Vier frisch renovierte, modern ausgestattete Zimmer mit Platz für vier Personen (nur unsere Prinzessin im Kurs hatte natürlich ein ganzes Zimmer für sich allein). Bald darauf kam dann der Teil des Tages, auf den sich unsere Quotennörgler am meisten gefreut haben: WANDERN! Knappe drei Stunden durchstreiften wir die Umgebung des Hotels, so dass wir das in Italien übliche Vier-Gänge-Abendessen im Hotel auch wirklich genießen und verdrücken konnten.
Dienstag: Burg Taufers
Am zweiten Tag unserer Kursfahrt machten wir uns nach dem Frühstück mit dem Bus auf den Weg zur Burg Taufers in Sand in Taufers. Dort bekamen wir Einblick in das damalige Burgleben, Gerichtsverhandlungen, einer der ersten Schulen Europas im 16. Jahrhundert, die Waffenkammer und Folterkammer der Burg. Dank unserer Burgführerin wissen wir nun auch, woher das Sprichwort „Alles in Butter“ herkommt. Nach dem Aufstieg auf den Bergfried ging es dann wieder zurück in den Bus und weiter an die Reinbach-Wasserfälle. Von diesen drei Wasserfällen, in deren Nähe man die Gewalt des Wassers spüren konnte (wir wurden schon in einer Entfernung von knapp 100 Metern vom Fuß des Wasserfalls von „Nieselregen“ durchweicht), wanderten wir wieder zurück zur Burg Taufers. Von dort aus ging es mit dem Bus nach Prettau, wo wir ein Kupferbergbergwerk besichtigten.
Es ging 1000 m mit einem kleinen Zug in die Mitte des Berges, wo wir wieder großes Glück mit dem Führer hatten, der uns das Kupferbergwerk sogar mit kleinen Chemieversuchen unter Tage präsentierte. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück ins Hotel. Abends machten einige von uns noch eine Nachtwanderung, an deren Ende wir von unserem Gastvater Glühwein serviert bekamen.
Mittwoch: Bozen, Ötzi-Museum und Kalterer See
Den dritten Tag verbrachten wir in Bolzano (Bozen) mit einem Besuch des Ötzi-Museums und einer eigenständigen Stadttour in den Park und die sehenswerte Innenstadt. Anschließend brachte uns unser Bus an den Kalterer See, der zu dieser Jahreszeit schon angenehm warm war und eine willkommene Erfrischung bei dem doch für Südtirol sehr warmen Wetter. Dort blieben wir bis zum Abend, verbrachten die Zeit mit Schwimmen, Tretboot fahren und Kreuzotter bewundern. Den Abend ließen wir bei einer Pizza ausklingen.
Donnerstag: Rafting und Canoyning
Der vierte und wohl actionreichste Tag der Woche: Die Rafting- und Canyoning-Tour wartete!
Gestartet haben wir mit der Rafting-Tour um ca. 9 Uhr und bekamen dafür Neoprenanzüge, in denen uns bei den schon sommerlichen Temperatur sehr schnell sehr warm wurde. Mit dem Shuttle ging es dann an die Einstiegsstelle am Fluss, an der wir noch von einem argentinischen Guide in die Kommandos eingewiesen wurden (mit seinem Befehl das Boot zum Kentern zu bringen; die Besatzung der anderen Boote mit den Paddeln nass zu machen -„attack“- oder die Paddeln in die Luft zu reißen und einen Kampfschrei loszulassen -„remos arriba“ („Ruder nach oben“)- hat er sich besonders bei unserer Besatzung beliebt gemacht).?Zum Ende der Rafting-Tour ging es dann auch noch einen „kleinen“ Wasserfall von knapp vier Metern mit dem Boot herunter, gefolgt von einem ausgiebigen Bad inmitten des Flusses begleitet durch unsere „Hymne…if you happy and you know it, clap your hands!“
Nach einer zweistündigen Pause, die wir zum ausgiebigen Sonnen nutzten, ging es dann wieder rein in die Neoprenanzüge, ins Auto und eine gefühlte Stunde durch die Mittagssonne mit dem Auto zum Startpunkt der Canyoning-Tour. Dort angekommen bekamen wir zusätzlich noch (leider auch wärmende) Schutzhandschuhe und Sicherheitsgurte, bevor wir einen 15minütigen Fußmarsch bergauf machten. Oben angekommen, sahen alle aus wie reife Tomaten, mit einem knallroten Kopf, und wir konnten es gar nicht abwarten, endlich ins ca. 6°C kalte Gletscherwasser zu springen, das sich in einem Becken am Fuß eines Wasserfalles sammelte.
Von diesem Becken ging es dann wieder flussabwärts, indem wir Wasserfälle heruntersprangen, herunterrutschten oder uns einfach von einem kleinen Vorsprung rückwärts herunterfallen ließen Auch wenn dies für so ziemlich jeden eine große Überwindung gekostet hat, aber die war es 100%ig wert!
Freitag: Abreise
Am letzten Tag ging es dann früh raus, um die Zimmer aufzuräumen, zu packen und aus dem Hotel auszuschecken, in dem wir uns alle sehr wohl gefühlt haben. Es folgte eine auch diesmal dank Staus und Pausenzeiten zehnstündige Busfahrt, doch dann waren wir wieder daheim in Kandel und waren alle sehr froh aus dem Bus herauszukommen und zu Hause zu sein.
Für unser abschließendes Klassenfoto kam nur eine Pose in Frage: „remos arriba“!