Zum Kunstaktionstag im Rahmen der UNESCO- Woche fu?r Kulturelle Bildung
aus der Pressemitteilung des BDK e.V. Fachverband fu?r Kunstpa?dagogik
Bilder sind schon immer elementarer Bestandteil der Bildung gewesen. In unserer zunehmend bilderdominierten Kultur kommt daher dem Kunstunterricht in der Schule eine besondere Bedeutung zu. Damit Schu?lerinnen und Schu?ler mit Bildern selbstbestimmt und reflektiert umgehen ko?nnen, bedarf es auch heute spezieller Fertigkeiten und Fa?higkeiten, die besonders im Kunstunterricht vermittelt werden.
Aber auch in der Praxis verschiedenster Gestaltungsbereiche und im Umgang mit Materialien und Formen werden a?sthetische Erfahrungsprozesse gefo?rdert, die wesentlich zur Perso?nlichkeitsentwicklung und zur Selbstbildung beitragen. Im Kunstunterricht werden tagta?glich Fantasie, Ideenreichtum und Experimentierfa?higkeit ausgebildet, hier kommt die oft beschworene und gesellschaftlich so wichtige Schlu?sselkompetenz der individuellen Kreativita?t besonders zum Tragen! Kunstunterricht ist de facto der einzige Ort, an dem diese Sa?ule der „Kulturellen Bildung“ alle Kinder und Jugendliche – unabha?ngig von ihrer sozialen, o?konomischen oder kulturellen Herkunft – in hoher Qualita?t erreicht!
Diesen Tatsachen stehen jedoch massive Fehlentwicklungen in der Bildungspolitik gegenu?ber: Regula?rer Kunstunterricht wird u?ber alle Jahrgangsstufen und Bundesla?nder hinweg aufgrund von Personalmangel seit Jahren marginalisiert, abgeschafft, das Fach Kunst in musischen Fa?cherverbu?nden abgewickelt oder in den nachmitta?glichen Ganztagsbetrieb abgeschoben. Vor allem im elementaren Bereich, in den Grundschulen, aber auch in vielen anderen Schulformen, wird das Fach bundesweit zunehmend fachfremd unterrichtet; Studienga?nge, die dem Nachwuchsmangel in allen Altersstufen Einhalt gebieten ko?nnten, werden geschlossen, freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt.
Was wäre, wenn…? Für kurze Zeit sind im Schulhaus sämtliche künstlerischen Arbeiten abgehängt und verhängt: die Kunst ist dann mal weg. Mit dieser bundesweiten Solidaraktion soll auf die Aufmerksamkeit von Bildungspolitikern, Eltern und Kollegen abgezielt werden. Das selbstverständlich geglaubte ist längst nicht mehr selbstverständlich, um den Kunstunterricht muss gekämpft werden.
Ulrich Krumsieg