
Hört, hört! Den Edlen aller Herren Länder hiermit soll verkündet sein:
Der Burgherr Jürgen zu Kandel verlässt nach zwölf Jahren Amtszeit an der IGS-Festung die Schola, um den „otium cum dignitate“ (Cicero), den ehrenvollen Ruhestand anzutreten.
Mannigfach in Wams und Habit geworfen kam das Volk, dem Burgherrn den gebührenden Respekt entgegenzubringen. Zu sehen Mägdelein und Recken, Rösser und Einhörner, Knappen und Edelritter, Burgfräuleins, Gaukler, Zauberer und derart mehr.
Auch die Vereinigung der Alchemisten unterbrach ihre Forschungen und machte sich mit Zaubergebräu auf den Weg.
In der Großkammer der körperlichen Ertüchtigung wartete die Fanfare (unter dem Regiment des Fanfarenmeisters Stephan Venter) darauf, den Einzugsmarsch zu blasen. Zuvor aber wurde des Burgherrn edles Haupt mit einer trefflichen Krone durch die oberste Vasallin Sabeth geschmücket, worauf er, der weithin als Drachenzähmer bekannt, geleitet wurde auf seinen Thron.
Der jüngste Gaukler des IGS-Landes, genannt Nicolai, eröffnete das Spektakel sodann offiziell durch einen Sermon allererster Güte. Auf erheiternde Weise tat die Maid Lee Sophie über bevorstehende Darbietungen und Redner kund. So kündigte sie exempli causa die Vasallen Sabeth und Johannes an, deren Lobeshymnen auf den Burgherrn auf mächtige Zustimmung des Volkes stießen.
Gemeinschaftlich führten die Verantwortlichen und die Besucher des Spektakels den Tanz „Macarena“ zum gleichnamigen Gesang des Gauklerduetts „Los del Río“ vom spanischen Hofe auf.
Nach weiterem Sermone durch die Knappen Dominik und Raoul, die dem Burgherren Jürgen die Ehrenmitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft gegen Rechts verliehen, bot dem Volke sodann die Hofsängerin Lena auf liebreizende Art das Lied „Hallelujah“ dar, hernach zuhauf Handgeklapper folgte und der Burgherr ihr gerühret mit einer tiefen Verbeugung huldigte.
Gen Ende der Feierlichkeiten tat der Burgherr Jürgen offen kund, hätte er am Morgen desselbigen Tages darüber Botschaft erhalten, was ihn erwarten würde, er wäre in seiner Kemenate geblieben: „Wenn ich gewusst hätte, was mich heute hier erwartet, wär ich im Bett geblieben. […] Ihr seid alle wunderbar. Sowas werde ich nie vergessen! Ich lieb‘ euch!“
Ein „Förderer und Freund“, der „coolste Direktor der Welt“ geht von dannen. Nun nimmt Abschied der „gerechteste“ und „zuverlässigste“ aller Burgherren, dessen „offenes Gehör“ allen fehlen wird. Seine treu ergebenen Wegbegleiter „vermissen ihn schon jetzt“. Sie zollten dem Burgherren Jürgen die letzte Ehrerbietung mit dem Lied „Heut‘ ist Jürgens Abschiedstag“ in von den Vasallen selbsterstellten Lettern und dargeboten zur Melodie des Fliegerliedes.
Unendlicher Dank gebühret den Vasallen der Schülervertretung, die in geheimen Kämmerchen und in kürzester Zeit das Abschiedsfest planten und für alle unvergessen machten.
Den magischen Seelenfänger betätigte am Tage der Verabschiedung des ehrenwerten Burgherrn Jürgen Burg Nadja Beiersdorf, Federkiel und Pergament führten mit sich Christin Jensen, Tobias Lorz und Julia Rommelfangen.