Vom 20. März bis zum 10. April 2013 besuchten sechs Schülerinnen unserer Schule zusammen mit zwei Lehrern das Land Peru. Dort gingen wir in einem der schönsten Stadtteile Limas, in Surco, zur Alexander von Humboldtschule.
Am 21. März sahen wir zum ersten Mal die Schule, die wir fast zwei Wochen lang besuchen würden. Für mich hatte diese allerdings mehr Ähnlichkeit mit einem Park. Alles war grün, voller Blumen, und die beiden Teiche mit ihren Fischen und Schildkröten verstärkten diesen ersten Eindruck noch mehr.
Während der gesamten Schulzeit hätte man nicht sagen können, auf was man sich mehr freuen konnte: auf den Unterricht oder die Pausen. Da waren einerseits die "Pausenbrote", die aus viel Salat (mit gebratenem Fleisch) bestanden, Frunas (peruanische Kaubonbons), von denen ganz besoders Ronja nicht genug haben konnte und immer wieder die verschiedensten Sorten von Obst, das aussah, als hätte man es gerade erst frisch vom Baum gepflückt. Hinzufügen muss man hier allerdings noch, dass es in Peru nur weiches, für unseren Geschmack eher labbriges Brot gab, was auch dazu führte, dass jede Schülerin an ihrem ersten Tag Zuhause in Deutschland wieder mal freudig festes, deutsches Brot aß.
Und andererseits war da der Unterricht, der in allen Fächern außer in CHS (ähnlich wie GL) und Castellano (also Spanisch), auf Deutsch gehalten wurde. Jede IGS-Schülerin besuchte eine andere Klasse, in unterschiedlichen Altersklassen. Die meisten Lehrer dort kamen aus Deutschland, allerdings hatten sie sich alle bereits dem peruanischen Lebensstil angepasst.
Etwas peinlich waren die Deutschstunden für uns deutsche Schülerinnen: Lehrerin und Schüler wussten genau über den deutschen Satzbau Bescheid. Manchmal kamen wir uns etwas dumm vor, weil wir nicht genau verstanden haben, wovon gesprochen wurde. Schließlich denken wir nicht über irgendeinen Satzbau nach, während wir unsere Muttersprache sprechen. Dass selbst für uns Muttersprachler ab und zu noch einige Wiederholungen in Sachen Grammatik nötig sind, zeigte auch hier wieder das Fach Deutsch. Wenn wir Lust hatten, konnten wir unseren neuen Mitschülern helfen. Alle deutschen Schülerinnen sahen dies als selbstverständlich an, allerdings geriet jede von uns etwas ins Stottern, als es darum ging, Fragen über die vier Fälle (Kasus) zu beantworten. Der Stoff aus der vierten Klasse ist nach so vielen Jahren schon wieder vergessen, es kommt ja immer wieder neuer hinzu! Mit den peruanischen Mitschülern verstanden wir uns wunderbar, Freundschaften wurden schnell geknüpft, und Milena verabredete sich mit einer neuen Freundin direkt zum nächsten Austausch.
Alles in allem kann man jedem einen solchen Aufenthalt in einem fremden Land nur empfehlen, die Freunde die man kennenlernt bleiben einem lange erhalten!
Olivia